Bald Filetstücke in Berlin (Mitte) zu kaufen?

„Berlin (Mitte) – Grundstücke mit 185 Meter x 35 Meter sowie 125 Meter x 240 Meter zu verkaufen. Prachtbauten sind nicht denkmalgeschützt, jedoch ist beim Abriss zu beachten, dass in Berlin Häuser zur Zeit nicht höher als 135 Meter sein dürfen. Das kann sich ändern, wenn die Kommunisten nach den nächsten Wahlen aus dem Senat fliegen sollten. Ihre Angebote richten Sie bitte an die“ – jetzt müsste eigentlich Botschaft der Russischen Föderation, Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin, kommen, aber die Furcht, unser Heimatminister könnte aus der Annonce schließen, ich sei ein russischer Diplomat, hat mich davon abgehalten, auf meiner Webseite zu inserieren, denn nach London sollen sich auch Berlin, Paris, Prag, Tallinn etc. entschlossen haben, Russen, die Immunität genießen, abzuschieben. Und da ich nicht weiß, ob ich in Sibirien, wohin man mich bestimmt schicken würde, als unverheirateter vom Programm Putins, das Leuten Land verspricht, wenn sie in diese Gegend ziehen, profitiere, halte ich es für besser, auf Nummer sicher zu gehen. Angesichts der angespannten Situation können eben nun Dinge, die vor kurzem noch unmöglich waren, geschehen. Ob die leidgeprüften Russen vom hiesigen Immobilienboom profitieren können, hängt davon ab, wie viele ihrer Leute Berlin verlassen müssen – Marzahn wird wohl erst ein Thema sein, wenn nur noch wenige bleiben dürfen (lt. eines Artikels in der Zeit soll es dort sehr schön sein). (Nach der hohen Niederlage gegen Brasilien droht die WM für Russland zu einer Pleite zu werden. Putin muss es geahnt haben, denn sonst hätte er nicht im kalten russischen Winter wählen lassen.) Wir sind also in einer Zeit, die so rau zu werden scheint, dass der Kalte Krieg allmählich seinen Schrecken verliert, ja im Rückblick der Eindruck entsteht, damals wurden die Probleme sachlicher und ruhiger angegangen. Im Gegensatz zu den Jahren vor 1990 kämpft heute jeder gegen jeden, wenn auch, jedenfalls gilt das für Europa, nicht als Nation gegen eine andere, was ja immerhin schon mal ein Fortschritt ist (das ist wohl auch der alten Zeit geschuldet). Vielleicht bleibt der EU sogar das Vereinigte Königreich erhalten, denn wenn sich bestätigen sollte, dass Cambridge Analytica nicht nur Trump dank Daten, die die Firma nicht hätte nutzen dürfen, geholfen, sondern auch Ukips Austrittskampagne unterstützt hat, könnte ein Gericht, natürlich nur, wenn jemand klagt, zu dem Urteil kommen, dass die Abstimmung über den Brexit rechtswidrig gewesen sei. Der Ausgang des Kampfes der Blöcke (USA und China können von der Größe her locker mit der EU mithalten, mit Russland sieht es etwas anders aus) ist völlig offen. Verstärken die BRICS-Staaten ihre Zusammenarbeit, werden die USA und Europa die Verlierer des Handelskrieges sein. China muss, so wie hierzulande geunkt, vielleicht seine Produkte, die den Verbrauchern in den USA wegen Trumps Zollgebühren zu teuer werden könnten, diese gar nicht nach Europa exportieren – es kann auch in die oben aufgeführten Staaten liefern. Dank Trump könnte dieses Bündnis stärker werden, als es Washington und Berlin lieb ist. Dann tritt das ein, wovon Ulbricht immer geträumt hat – „Überholen, ohne einzuholen“.

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