Gysi bereichert das Weihnachtsfest

Vollbracht, Weihnachten ist geschafft, und das zum Teil wegen Gysi, dessen Autobiographie ich es zu verdanken habe, dass es mir nach langer Zeit wieder gelungen ist, mich mit einem meiner Geschenke (fast bin ich geneigt, zu sagen, in erster Linie) selbst zu beschenken, was mir mit den obligatorischen Literaturkalendern, die bisher in jedem Jahr auf dem Gabentisch landeten, wegen der Auswahl der Autoren, von denen mir viele unbekannt waren, leider nicht vergönnt war. Dieses Glück hat man nicht jedes Jahr. Und wenn der Autor, dem ich diesen Erfolg verdanke (effizienter kann man gar nicht schenken), dann noch ein Kommunist ist (ich denke, Gysi ist noch einer), grenzt das fast an ein zweites Weihnachtswunder. Angesichts der massive Kritik, die auf Amazon in den letzten Monaten wegen seines Steuergebarens und der Arbeitsbedingungen prasselte, habe ich die CDs natürlich in einer Buchhandlung gekauft. (Da in der Innenstadt Gysi nicht geführt wurde, hatte ich schon befürchtet, ich müsse den Versandhandel nutzen. Gott sei Dank habe ich aber in einem Banlieue noch die vorletzte Packung erwischen können.) Dank seiner illustren Eltern braucht Gysi eine ganze CD, um darüber zu berichten, was ihm bis zu seinem Abitur widerfahren ist. Bei insgesamt 6 Scheiben lässt dies vermuten, dass für die Bundesrepublik wegen des rüden Tons, den er und seine Genossen erdulden mussten (dessen Partei war mindestens 15 Jahre lang als Überbleibsel der DDR verschrien), höchstens noch eine Disk bleibt. Aber will schon Geschichten aus der Gegenwart hören. Vielmehr interessiert, ob Gysi es hinbekommt, ein Bild vom Leben in der DDR und nach der Wende zu zeichnen, das den Erfahrungen, die man selbst gemacht hat, einigermaßen entspricht. Und natürlich würde ich auch gerne über Geschehnisse, die mir bisher nicht oder nur zum Teil geläufig waren, informiert werden (der erste Teil ist in beider Hinsicht ganz vielversprechend). Der Spiegel ist in seiner neuesten Ausgabe mit einem Artikel über die Gemeinsamkeiten von Christentum und Islam da mit gutem Beispiel vorangegangen – alle Kreuzworträtsel-Entwerfer, die ich bis zu Weihnachten verdächtig hatte, wegen ihrer Forderung, den Namen von Jesus im Islam einzutragen, heimlich für Merkels Flüchtlingspolitik zu werben (aus diesem Grund habe ich die Frage immer ignoriert), sind unschuldig. Nun steht dort geschrieben, dass der Name (Issa) sogar im Koran stehen würde, also nicht irgendein Imam auf die Idee gekommen ist, einen Namen für ihn zu erfinden. Komisch ist es aber schon, dass erst nach dem Einzug der Flüchtlinge bei uns nach „Issa“ gefragt wird. Als ich bei Wiki las, im Koran würde stehen, dass Jesus schon in der Wiege, mit 2 Tagen heute vor 2117 Jahren, sprechen konnte, ist mir sofort klar geworden, wir schwer es angesichts dieser spannenden Story für Muslime sein muss, sich vom Islam zu lösen. So was hat die Bibel jedenfalls nicht zu bitten. Selbst Hollywood hat Schwierigkeiten, mitzuhalten.

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