Die Linke und Schulz – für viele ein Horror

Nationalisierung der Eisenbahn, mehr Sozialwohnungen, höhere Steuern – wenn Corbyn, der gestern das Wahlprogramm Labours vorgestellt hat, mit diesen Forderungen seiner Partei in NRW angetreten wäre, würde am Sonntag ein irrer Supergau (die ein oder zwei Meter, um die der Meeresspieler nach jeder neuen Prognose der Klimaforscher steigt, sind da ein Klacks) eintreten – die FDP gewänne dann nämlich die absoluten Mehrheit, was angesichts einer Wahlprognose von 12 Prozent sowie einer Die Linke, die nicht vorhat, bei der DB reinreden zu wollen, mir nicht allzu weit hergeholt zu sein scheint. Wenn ich dann lese, dass die AfD an den 5 Prozent scheitern könnte, bin ich wieder bei meiner These, von der ich hoffe, ein Meinungsinstitut kann diese anhand einer empirischen Studie bestätigen – von den Konservativen, die in diesem Land leben, wählen ungefähr 15 Prozent eine Partei, von der sie sich versprechen, dass sie eine Entwicklung, mit der sie nicht einverstanden sind, verhindern möge. Die AfD wurde gewählt, um Merkel davon zu überzeugen, keine Flüchtlinge mehr aufzunehmen. Da das geschafft ist, wird sie nicht mehr gebraucht. Stattdessen soll die FDP, die mit jedem kann, der Beteiligung der Linken an der Regierung verhindern – mit Erfolg, den Kraft hat ja schon erklärt, nicht mit ihr zu verhandeln. Für jene, denen diese Annahme zu einfach gestrickt erscheint, habe ich noch eine andere Erklärung parat – die Rechten wählen Liberale, um Schulz, der in Brüssel sich nicht für das strikte Sparen eingesetzt hat, eins auszuwischen. Sollte die SPD auch NRW verlieren, hätte Schulz nicht schlechter starten können, was immerhin bedeutet, dass es im Oktober, wenn Merkel, die insgeheim hofft, durchregieren zu können (ohne den obligatorischen Koalitionspartner werden wir dann bestimmt feststellen, wie schlecht sie ihr Amt ausübt), für ihn besser läuft. Vielleicht lässt sich die die alte Tante ja noch etwas einfallen. Sein Freund Silvio Berlusconi (der ihn als Kapo für einen Film über ein Konzentrationslager empfohlen hat) würde ihm sicherlich raten, sich ein Toupet zuzulegen. Bei ihm hat sich diese Investition ausgezahlt – nach seiner Haartransplantation ist er noch zweimal ins Amt des Ministerpräsidenten gewählt worden. Da es ihm nicht geschadet hat, ist es ein Versuch wert. Falls der Wähler ihm das übelnimmt, kann er immerhin behaupten, versucht zu haben, dass in der Welt grassierende Image vom sparsamen Deutschen zu korrigieren. Bleibt Schäuble weitere vier Jahre mit Amt, werden an dessen Ende die Schotten als großzügig eingestuft. Im Augenblick kann ich mir noch keine „Deutschenwitze“ vorstellen. Und wenn es welche geben sollte, dann bitte so wie unten.
„Ein Schotte besucht seinen Freund. Der ist gerade dabei, seine Tapeten vorsichtig von der Wand zu lösen. Fragt er: „Tapezierst Du neu?“ Die Antwort: „Nein, wir ziehen um!““

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