Merkel – Durchregieren war mal

Nackt mit Böhmermann, ungebeten in Osteuropa und im nächsten Jahr womöglich auf jemanden angewiesen, der es geschafft hat, Marine Le Pen zu überholen (da keiner den Vorgang so recht mitbekommen hat, ist eher davon auszugehen, dass er über sie hinweg gesprungen sein muss, was bei seiner Körpergröße eine beachtliche Leistung wäre) – schlimmer konnte die Woche für Merkel nicht verlaufen, denn nun hat sie die Gewissheit, dass die Tage, an denen sie locker durchregieren konnte, endgültig vorbei sind. Ihr Wir-schaffen-das-Motto (früher, als den Politikern das Schwülstige fremd war, sagte man dazu Augen zu und durch) nimmt auch hierzulande kaum noch jemand ernst, jedoch hat sie das Glück, dass die meisten sie mangels Alternativen für unersetzbar halten. Die Deutschen haben sie so sehr an sie gewöhnt, dass sich kaum mehr vorstellen kann, von einer anderen Person regiert zu werden. Was sie noch alles falsch machen muss, damit sich das ändert, weiß ich nicht. Wenn Deutschland Atomwaffen hätte, würde ich sagen, die Leute jagten sie im Falle eines Atomkrieges, denn sie zu verantworten hat, aus dem Amt. Da Merkel nie im Leben einen anzetteln würde, ist es aus der Perspektive eines Verschwörers ärgerlich, dass der Bundeswehr keine nuklearen Sprengköpfe zur Verfügung stehen. Die Natur der Dinge will es, dass unsere Nachbarn nicht auf Merkel fixiert sind. Das ermöglicht ihnen, ihrer Politik kritisch zu sehen. Und da seit dem Abkommen mit der Türkei keine Flüchtlingstrecks mehr im Fernsehen zu sehen gibt, spielt der humanitäre Aspekt nur noch eine untergeordnete Rolle – bei allen kulturellen Vorbehalten, die aufgeführt werden, um keine Menschen reinzulassen, geht es den Ostereuropäern in erster Linie um den Nutzen, den sie aus der Aufnahme ziehen können. Diesbezüglich tut das Land sich schwer, Erfolge vorzuweisen, was angesichts des fehlenden Mutes der Kanzlerin, ihrem knausrigen Finanzminister anzuweisen, mehr Geld für die Integration herauszurücken, nicht verwundert. Da sich das nicht so schnell ändern wird, muss davon ausgegangen werden, dass Merkel auf den Flüchtlingen, die zu den Nachbarn sollen, sitzen bleibt. Während vor einem Jahr Merkels Vorgehen, die Menschen aufzunehmen, ohne andere Regierungen zu fragen, ob sie damit einverstanden sind, als Zeichen der Stärke gedeutet wurde, stellt immer mehr heraus, dass dies den Anfang vom Ende der deutschen Dominanz in der EU einleiten sollte. Merkels Macht bröckelt. Wird es ihr gelingen, die EU-Armee, die die Tschechen und Ungarn wollen, zu verhindern? Eine Nato, in der die USA den Ton angeben, ist mir wesentlich lieber als eine europäische Armee, in der russophobe Führungsleuten, die beim nichtigsten Anlass Putin den Krieg erklären, das Sagen haben.

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